Architecture, pouvoir et société

Architektur M/macht Gesellschaft - Gesellschaft M/macht Architektur?

Période: 2022 / 2023

Bunsen-Gymnasium · Heidelberg · Baden-Württemberg
24 élèves · 15 - 16 ans
Lycée Stanislas · Wissembourg · Strasbourg
17 élèves · 16 - 17 ans

  • Architecture et urbanisme
  • Histoire / traditions
  • Les jeunes et l'avenir
  • Protection de l'environnement et la durabilité

Was sagt die Architektur unserer Städte über unsere Gesellschaft aus? Kann man aus ihr Rückschlüsse ziehen auf Zeitgeist, auf Machtverhältnisse, auf aktuelle Entwicklungen? Kann Architektur visionärer Vorreiter sein und neue Entwicklungen vorantreiben? Oder drückt sie aus, wer oder was in einer Gesellschaft seine Machtansprüche zementiert hat? In einem interdisziplinären Projekt, das die Fächer Französisch, Geschichte, Geographie und Bildende Kunst einbezieht, sollen historische und zeitgenössische Bauten in Beziehung gesetzt werden zu gesellschaftlichen und politischen Zuständen und Entwicklungen. Während der vorbereitenden Begegnung in Wissembourg machen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema vertraut, indem sie Expertenvorträge zu aktuellen Architekturprojekten in Frankreich und im Ausland hören und in kreativer Form ihre eigenen Ideen für das Wohnen und Bauen in der Zukunft entwickeln. Die Drittortbegegnung in Berlin führt dann zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten (z.B. Potsdamer Schloss, Olympiastadion, Reichstagsgebäude, Tempelhof mit Konzept des "Urban gardening"), die sowohl die Auseinandersetzung mit historischen Bauten als auch mit aktuellen Schwerpunkten der Architektur wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz ermöglichen. Im Anschluss an die Drittortbegegnung werden die unterschiedlichen Konzepte im Fachunterricht wieder aufgenommen: auf deutscher Seite im Rahmen des Kunstunterrichts, wo Architekturmodelle für einen künftigen Schulbau werden sollen (Anpassung von Seiten der Kunstlehrkraft am Ende des Schuljahres 2022/23, siehe Dokumentation im Ablauf sowie unter Medien), auf französischer Seite steht als Nachbereitung die Beschäftigung mit Darstellung vom "Leben in der Stadt" in der Literatur im Mittelpunkt. Das Projekt wird in Form eines Blogs dokumentiert und der jeweiligen Schulöffentlichkeit präsentiert.

 

 

  • Thema: Das Thema Architektur/Bauten als Spiegel der Gesellschaft spielt im regulären Fachunterricht eine untergeordnete Rolle, gleichzeitig definieren sich Politik und Gesellschaft durch die Zeit hindurch aber immer auch durch ihre Bauten (vgl. z.B. kommunistische Großbauten wie die Karl-Marx-Allee in Berlin vs. den zu einem demokratischen Parlamentsgebäude umgestalteten Reichstag). Über die Architektur können daher Rückschlüsse gezogen werden über politische und gesellschaftliche Verhältnisse in der Vergangenheit. Für die Schülerinnen und Schüler noch wichtiger ist jedoch angesichts des Klimawandels die Frage nach der künftigen Gestaltung unseres Bauens und Wohnen. Im Projekt wird daher immer wieder auf aktuelle Entwicklungen in der Architektur eingegangen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und "demokratisches Wohnen".
  • Pädagogische Aspekte: Das Projektthema ermöglicht ein ganzheitliches Arbeiten, das auf der einen Seite Wissenserwerb, auf der anderen Seite aber kreative Elemente beinhaltet. Auf diese Weise können alle "Schülertypen" angesprochen werden. Über das ganze Projekt hinweg ist außerdem eine intensive Kooperation der Schülerinnen und Schüler miteinander geplant. Dies gilt z.B. beim vorbereitenden Besuch für die kooperativen Kennenlernspiele und die kreativen Phasen des Projekts sowie während der Drittortbegegnung selbst bei der Dokumentation für das Abschlussprojekt. Der Austausch und das Kennenlernen werden auch dadurch gefördert, dass die deutschen Schülerinnen und Schülern bei ihren französischen Gastfamilien übernachten. 
  • Dokumentation: Die Schülerinnen und Schüler übernehmen die Dokumentation ihres Projekts selbst, indem sie einen Blog erstellen, der mit Tagebucheinträgen, Bildern und Filmen gefüllt wird.

Activités


Préparation

Au domicile du partenaire dans les familles

  • gruppendynamische Aktivitäten zum gegenseitigen Kennenlernen
  • Führung durch das Lycée Stanislas in zweisprachigen Tandems (Bedingt durch die Pandemie haben die deutschen Schülerinnen und Schüler noch kein französisches Schulgebäude besuchen können. Im Lycée Stanislas können sie daher typische Elemente der französischen Schularchitektur und des Schulsystems wie z.B. die Absperrung des Schulgebäudes, Mensa, CDI, aber auch die unterschiedlichen Abschlussklassen (bac général, bac pro) kennenlernen).
  • Expertenvortrag zu aktuellen Entwicklungen in der Architektur anhand zweier Beispiele: "The Line" (Saudi-Arabien) und "Paris, ville du quart d'heure"
  • Entwurf eines eigenen Stadtmodells der Zukunft in zweisprachigen Tandems 
  • Präsentation der Modelle und Diskussion 
  • Abendprogramm und Übernachtung in den französischen Familien 

Während dieser ersten Begegnung geht es vor allem um das gegenseitige Kennenlernen und eine erste Annäherung an das Projekt. Daher stehen Kennenlernspiele und eine Schulhausführung in deutsch-französischen Tandems im Mittelpunkt. Nach einer Phase des Inputs arbeiten die Schülerinnen und Schüler dann wiederum in deutsch-französischen Arbeitsgruppen an ihrer Vision von einem zukünftigen idealen Wohnort zusammen, die sie im Anschluss gemeinsam präsentieren.

 

  • Die Schülerinnen und Schüler bringen ihre eigenen Ideen zum Projektthema im Rahmen der Kreativphasen ein.
  • Sie gestalten gemeinsam den Abend in den französischen Gastfamilien.

Rencontre

En tiers-lieu

Anbei die voraussichtliche Planung des Aufenthalts in Berlin. Aufgrund von Vorgaben der Veranstalter in Berlin sowie pandemiebedingten Einschränkungen kann es hier noch zu Änderungen kommen.

  • von Mannheim aus gemeinsame Anreise nach Berlin
  • Montag, 20.3.2022: Spaziergang / Führung "Unter den Linden" + evtl. Besichtigung des Hauptbahnhofs als "nachhaltiges Architekturprojekt"
  • Dienstag, 21.3.2022: Besuch in Potsdam (Schloss Sanssouci mit Gärten als Beispiel französischer Architektur im Absolutismus; Nikolai-Kirche nach Vorbild des Panthéon)
  • Mittwoch, 22.3.2022: Besuch im Bundestag (Reichstagsgebäude gestern und heute); nachmittags: Besuch des Olympiastadions als verbleibendes Beispiel für die NS-Architektur
  • Donnerstag, 23.3.2022: Besuch in Tempelhof / "Urban gardening"-Projekt; nachmittags: "Gärten der Welt" - Architektur / Garten und Umwelt aus globaler Perspektive
  • Freitag, 24.3.2022: freie Wahl der Schülerinnen und Schüler für eine weitere Sehenswürdigkeit (Gedenkstätte Berliner Mauer, Das unterirdische Berlin, Jüdisches Museum ...)
  • Rückfahrt am Freitag Nachmittag

  • Die Schülerinnen und Schüler werden in der Jugendherberge in gemischtsprachigen Zimmern untergebracht.
  • Täglich verfassen deutsch-französischen Tandems gemeinsam Tagebucheinträge für den Blog.

  • Die Schülerinnen und Schüler fassen die Ereignisse der einzelnen Projekttage selbstständig zusammen und stellen sie in den Blog ein.
  • Sie wählen gemeinsam eine Sehenswürdigkeit für den letzten Projekttag aus sowie ein Thema für den Kulturabend.

Evaluation

Auf deutscher Seite entwickeln die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Kunstunterrichts ein nachhaltiges Architektur-Konzept für den Anbau einer innovativen Sporthalle an das Bunsen-Gymnasium (Titel: "Nachhaltige Architektur: Funktion / Ästhetik / Ökologie / Okönomie / Gesellschaft"). Auf französicher Seite werden literarische Reminiszenzen an das Thema Stadt bei unterschiedlichen Autoren untersucht.

Korrektur im Nachhinein: Die Kunstlehrkraft der Klasse 10a veränderte das ursprünglich geplante Nachbereitungsthema leicht, aber ganz im Sinne der ursprünglichen Frage nach dem Zusammenspiel von Mensch, Architekur und Nachhaltigkeit, hier allerdings mit Blick auf die Zukunft der Menschheit. Anbei der entsprechende Kommentar, Bilder des Projekts befinden sich in der Dokumentation unter "Medien".

Die Idee, das Weltall zu erkunden, Menschen auf fremde Welten zu schicken und Himmelskörper zu bevölkern ist inspirierend und entwickelt sich derzeit von ferner Zukunftsmusik zu etwas in greifbarer Nähe: In Heidelberg wurden in diesem Sommer das größte 3D-gedruckte Gebäude Europas fertiggestellt. Der Vorgang dauerte nur 140 Stunden und wurde von einem Roboterarm mit Druckdüse durchgeführt. Ähnliche Verfahren werden schon seit einiger Zeit für die NASA entwickelt, wie zum Beispiel das MARSHA-Projekt von AI SpaceFactory oder die „Mars Dune Alpha“ der Bjarke Ingels Gruppe. Bei beiden Projekten handelt es sich um 3D-gedruckte Mars-Habitate, die dem Menschen Langzeitaufenthalte auf dem Mars ermöglichen sollen und in-situ produziert werden können. Die extremen Bedingungen auf fremden Welten machen besondere Innovationen erforderlich. Das Unterrichtsprojekt „Two Years On Calliope“ stellte die Schülerinnen und Schüler vor die Aufgabe, ein Habitat für einen fiktiven Planeten zu entwickeln. Zwei Jahre lang sollte sich ein kleines Forscherteam autark in diesem Habitat aufhalten können. Der gestalterische Schwerpunkt lag auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ästhetik.

 

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich per social media schulübergreifend über die Ergebnisse ihrer Arbeiten.

Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Ergebnisse selbständig in den Blog ein.